Um- und Ausbau Bahnhof

Baugeschichte
Mit dem Bau des Bahnhof Melsungen wurde Mitte des 19. Jahrhunderts begonnen.

Der unter Denkmalschutz stehende Bahnhof wurde in mehreren Bauabschnitten errichtet. Die Obergeschosse dienten dabei einer Büro- und einer Wohnnutzung. Aufgrund der abschnittsweisen Errichtung, wurden im Zuge der durchgeführten Bestandsaufnahme sehr unterschiedliche Trag- und Deckensysteme vorgefunden.

Der seit Jahren in weiten Teilen ungenutzte Bahnhof wurde von der Stadt Melsungen gekauft und einer neuen Nutzung zugeführt. Neben einem neuen Bistro und einem deutlich aufgewertetem Wartebereich im Erdgeschoss, wurden in den Obergeschossen vor allem Übungs- und Versammlungsräume für Vereine und die Volkshochschule geschaffen.

Maßnahmen & Besonderheiten
Bedingt durch die neue öffentliche Nutzung, zum Teil als Musikschule und Übungsraum für Gymnastikgruppen, musste für nahezu jede Decke eine Ertüchtigungslösung bezüglich Tragfähigkeit, Schallschutz und Brandschutz gefunden werden. Die einzelnen zu ertüchtigenden Decken wurden analysiert, bewertet und individuell betrachtet. Hierdurch war es möglich die bestehenden Tragkonstruktionen optimal in die Neuplanung zu integrieren und die zusätzlichen Maßnahmen auf das notwendige Maß zu reduzieren und somit auch Baukosten zu minimieren.

Einige Decken wurden im Bestand durch statische Maßnahmen ertüchtigt und blieben als Holzbalkendecke erhalten. In anderen Räumen wurden die vorhandenen Holzbalken über eine Schraubverbindungen in die neuen Betondecken eingebunden und als Holz-Beton-Verbunddecken ausgeführt. Im Bereich des Bistros war es erforderlich die Decken vollständig durch massive Betondecken zu ersetzen.

Brandschutz
Durch die Ertüchtigung der Holzbalkendecken als Holz-Beton-Verbunddecken konnten erhebliche Verbesserungen des Brandschutzes erzielt werden. Alle statischen Ertüchtigungen fanden unter Beachtung des konstruktiven Brandschutzes statt.

Kosten & Termine
Durch die eingehende, sehr detaillierte Bestandsaufnahme im Zuge der Vorplanung, konnten die Kosten und die Terminvorstellungen schon zu Beginn der Planungen realistisch dargestellt werden.

Neubau Bürogebäude

Baubeschreibung
Zur Anpassung der räumlichen Kapazitäten an die stetig gestiegene Mitarbeiterzahl war ein Büroneubau erforderlich.

Das Ingenieurbüro HAZ ist ein überregional tätiges Ingenieurbüro mit Hauptsitz in Kassel. Den Tätigkeitsschwerpunkt bilden seit der Gründung 1973 durch Prof. Dr.-ing. D. Haberland die Beratungs- und Planungsleistungen bei der Instandsetzung historischer und alter Bausubtanz. Daneben erfolgt die Tragwerksplanung von Neubauprojekten, insbesondere Verwaltungsbau und Industriebau. Die beiden Arbeitsfelder profitieren hierbei voneinander: Die Instandsetzungsplanung alter Bauwerke und –konstruktionen erfordert eine ausgeklügelte Modellbildung für schwierige Tragwerke um den Ertüchtigungsbedarf zu minimieren. Die Tragwerksplanung im Neubau gibt das Wissen um neue und innovative Baumaterialien und –verfahren weiter. Ideal ergänzen sich beide Fachrichtungen.
Dieses Zusammenspiel und gegenseitige Ergänzen findet sich auch im Neubau des Büros wieder. Die klassischen Baumaterialien Holz (Fußboden, Möbel) und Stein (Fußboden, Fassaden) treffen auf Sichtbetonbauteile und Leichtbautrennwände. Ergänzt wird die Baustoffwahl durch Glas- und Stahlelemente.

Sichtbetonkonstruktionen
Die Sichtbetonkonstruktionen finden sich in nahezu allen Räumlichkeiten der Innenbereiche wider. Ziel war es, die tatsächliche Konstruktion an vielen Stellen sichtbar und erlebbar zu machen. So kann der Bezug der Bürotätigkeit zur Ausführung unmittelbar angetroffen werden.

Sichtbetonkonstruktionen sind:

  • Rundstützen
  • Rechteckstützen (insbesondere in der Fensterfront)
  • Sichtbetondecken
  • Sichtbetonwände mit Wärmedämmverbundsystem
  • Sichtbetonwände mit Dämmung und vorgesetzter Klinkerfassade (zweischaliges System)
  • Sichtbetonfertigteiltreppen