Dom Magdeburg

Instandsetzung

Architekt
Dr. Krekeler Generelplaner GmbH, Brandenburg an der Havel
Bauherren
Stiftung Dome und Schlösser in Sachsen-Anhalt, Leitzkau (Gommern)
Baujahr
13. bis 16. Jhd.
Bauzeit
2009 ‐ 2013
Leistungen
HOAI Tragwerksplanung (§64), LP: 1-6
Planungsaufgabe und Objekt spezifische Umsetzung
ingenieurtechnisches Gutachten
konstruktive Bestandsaufnahme
konstruktive Schadensaufnahme
Beurteilung der Standsicherheit
Instandsetzungskonzept
Fachbauleitung / ingenieurtechn. Kontr.

Projektbeschreibung

Der Dom St. Mauritius und Katharina zu Magdeburg ist die zweitgrößte Kathedrale Deutschlands. Baubeginn war 1209 , die Fertigstellung erfolgte 1520. 1945 wurde Teile des Domes schwer beschädigt. In den 1950 Jahren erfolgte der Wiederaufbau.

Das Westwerk hat eine mittelalterliche Werksteinfassade aus Sandsteinen mit Pressfugen. Im Mauerwerk wurden bei der statisch-konstruktiven Schadensaufnahme vom Hubsteiger aus systematische Rissschäden entdeckt. Die vertikalen Risse verliefen durch Fugen in den Anschlussbereichen zwischen Mittelbau und den ca. 100 m hohe Türmen (auch in den Maßwerkfenstern) . Weitere vertikale Risse verliefen durch die Steine der Eckquaderungen.

Durch numerische Simulationsrechnungen konnte als Schadenursache der Risse zwischen Türmen und Mittelbau thermische jahreszeitliche Beanspruchungen bestimmt werden. Die Instandsetzung erfolgte durch Ausbildung als dauerhafte „Bewegungsfuge“.

Die Rissursache in den Eckquaderungen konnte auf Zwängungsbeanspruchungen zurückgeführt werden. Die Sicherung wurde mit Strumpfnadeln ausgeführt.

Die Baumaßnahme wurde durch Fördermittel kofinanziert. Dies bedingte eine kurze Planungs- und Bauzeit. Die Z-Bau wurde innerhalb von 31/2 Monaten im Dezember 2009 fertiggestellt. Die Instandsetzung wurde termingerecht zum Jahreswechsel 2012/2013 abgeschlossen.

Die gotische Kehlbalkendachkonstruktion wies zahlreiche Schäden an den Sparrenfußpunkten auf. Dadurch war der über die Firstsäule aufgehängte Mittellängsunterzug nicht mehr wirksam. Nach Unterdachreparatur der Sparrenfußpunkte (unter dem wenige Jahre zuvor neu gedecktem Dach!) konnte durch eine ergänzende Stabkonstruktion der geschädigte historische Knotenpunkt vollständig entlastet werden. Dadurch war dessen Reparatur nicht mehr notwendig.