- Bauherren
- Hessisches Baumanagement, Regionalniederlassung Nord Goethestraße 46 34119 Kassel
- Baujahr
- 18 Jhd
- Bauzeit
- 2009 ‐ 2011
- Leistungen
- LP 2-8 HOAI
Tragwerksplanung
Konstruktive Schadensaufnahme
Projektbeschreibung
Das barocke Herkulesbauwerk im Bergpark Kassel-Wilhelmshöhe wurde 1701 bis 1717 im Auftrag des Landgrafen Karl von Hessen-Kassel errichtet. Es ist das Wahrzeichen der Stadt Kassel. Auf dem ca. 30 m hohen Oktogon ist auf der Talseite die ca. 27 m hohe Pyramide errichtet, die von der kupfernen, 8,25 m hohen Herkulesfigur gekrönt wird. Das Herkulesbauwerk ist Ausgangspunkt der barocken Wasserspiele und gehört seit Juni 2013 zum UNESCO-Welterbe des Bergparks Wilhelmshöhe.Im Laufe seiner Geschichte hat das Bauwerk, beginnend mit der Fertigstellung, zahlreiche Instandsetzungen erfahren. Gründe sind der verwitterungsanfällige Tuffstein, schwierige Baugrundverhältnisse, wenig mauerwerksgerechte Konstruktionen und daraus resultierende Teileinstürze. Die Pyramide ist Teil einer Gesamtinstandsetzung.
Die Instandsetzung der Pyramide war der zweite Bauabschnitt nach der Instandsetzung der kupfernen Herkulesfigur (Tragwerksplanung ebenfalls durch HAZ). Da die Einrüstung vergleichsweise aufwändig und teuer war, wurde das geschädigte Tuffsteinmauerwerk an der Fassade hochwertig ohne Ergänzungsmörtel instandgesetzt. Der notwendige Steinaustausch musste sehr detailliert geplant werden, um die Standsicherheit auch während des Montagezustandes sicherzustellen. In den 1930 er Jahren wurde durch Prof. Rüth ein außenseitiger Anker installiert, der aber zerstört war und deshalb zu Rissschäden im Mauerwerk führte. Seine Wirkung wurde durch im Mauerwerk liegende Edelstahlanker ersetzt. Die historische Windverankerung der Figur wurde unter der Gewissheit zunehmender Sturmereignissen durch reversible, kontrollierbare und sichtbare Ankerkonstruktionen in der Pyramide ergänzt. Durch den Einbau von raumhohen Fenstern mit absturzsichernder Verglasung gelang es die ursprüngliche Idee eines transparenten Bauwerks wieder sichtbar und erlebbar zu machen. Die Besucher gelangen über eine neue Edelstahlwendeltreppe, die zentral auf einem Gewölbe aufsteht, in das oberste Pyramidengeschoß und haben durch die neuen Fenster imposante Ausblicke über Nordhessen. Zum Bauabschnitt gehörte auch ein Ersatz des Treppenaustrittspavillions über der Jussowtreppe.