Historisches Rathaus Hann. Münden – Querdach

Projektbeschreibung

Baukonstruktion:
Das historische Rathaus Hann. Münden befindet sich im Zentrum des historischen Stadtkerns. Es gilt als eines der bedeutendsten Repräsentativbauten der Weserrenaissance. Das Rathaus ist im Kern ein gotischer Saalbau, der zwischen 1603 und 1619 im Weserrenaissance-Stil erweitert wurde. Einzelnen Deckenbalken werden seit langem durch Notabstützungen gesichert. Das Rathaus beherbergt Teile der Stadtverwaltung.

Maßnahmenbeschreibung:
Nach Fertigstellung des ersten Bauabschnittes zur Instandsetzung des Hauptdaches konnten zeitnah die Leistungen für den zweiten Bauabschnitt ausgeschrieben und vergeben werden. Durch die gute zeitliche Abstimmung konnten Teile der Baustelleneinrichtung und Erschließung für beide Bauabschnitte genutzt werden. Neben den Instandsetzungen und Reparaturen der Schäden am Dachtragwerk standen im Querdach vor allem statische Ertüchtigungen im Vordergrund, die aufgrund der in der Vergangenheit durchgeführten, statisch ungünstigen Umbauten, notwendig wurden. Es wurde ein horizontaler und ein vertikaler Aussteifungs-verband über die Längsachsen eingebaut. Die Verbände sind ein Kombination aus Holzbalken, die als Druckglieder wirken, filigranen Stahlzugstangen und Stahlformteilen an den Kontenpunkten. Alle Beuteile gliedern sich denkmal-gerecht als erkennbare, aber unauffällige Konstruktion in den Bestand ein. Neben den umfangreichen Arbeiten am Dachtragwerk wurde das gesamte Dach neu eingedeckt. Weiterhin waren Maßnahmen am Mauerwerk der marktplatzseitigen Ziergiebel erforderlich. Die Zierelemente an der Fassade und den Ziergiebeln wurden restauratorisch überarbeitet.

Querdach:
Traufhöhe: ca. 10,5m über Gelände
Firsthöhe Hauptdach: ca. 20,30m über Gelände
Dachneigung: ca. 57°
Das Querdach ist ein Kehlbalkendach mit zwei Kehlbalkenlagen sowie drei, in der Ansicht prägenden Zwerchgiebeln.

Ausführung und Denkmalpflege:
Die gesamte Maßnahme wurde unter vollem Betrieb des Rathauses ausgeführt. Bei der Planung wurde Wert darauf gelegt, die historische Konstruktion so authentisch wie möglich zu belassen. Bei der Ausführung bestand enger Kontakt und Rücksprache mit der Denkmalpflege.