St. Nikolauskirche Sachsenhausen – Gewölbe

Architekt
Architekturbüro Müntinga und Puy Mannelstr. 9, 34454 Bad Arolsen
Bauherren
Pfarramt Sachsenhausen Korbacherstraße 6 a 34513 Waldeck - Sachsenhausen
Baujahr
13. Jhd
Bauzeit
2013
Leistungen
HOAI Tragwerksplanung (§64), LP: 2-6+8
Planungsaufgabe und Objekt spezifische Umsetzung
Notsicherung
Statisch-konstruktive Bestandsaufnahme
Bestandsanalyse
Schadensaufnahme
Instandsetzungskonzept

Projektbeschreibung

Vorgeschichte:
Die Sankt Nikolauskirche von Sachsenhausen wurde Mitte bis Ende des 13. Jahrhunderts erbaut. 1562 stürzte der Turm ein und zerstörte das Gewölbe. Im Jahr 1563 wurde alles wieder aufgebaut. Die Kirche weist einige geometrische Unregelmäßigkeiten auf, die in Zusammenarbeit mit Bauforschern untersucht wurden. Durch die daraus resultierenden Bauphasen konnte in „gebaute“ Unregelmäßigkeiten, konstruktive Mängel und Schäden Unterschieden werden. Der Turm wurde im Wiederaufbau nicht mehr langrechteckig sondern quadratisch ausgeführt. So musste die Verbindung der Joche schräg ausgebildet werden. Dies führte zu einem S-Förmig verzogenen Gurtbogen zwischen dem verzogenen und dem anschließenden regelmäßigen Gewölbe. Dieser Zustand führte zu einer unregelmäßigen Überwölbung im verzogenen Gewölbe und einem negativen Durchhang. Die massive Ausführung der Gewölbe führt zu erheblichem Horizontalschub auf die Längswände und verursachte eine Neigung der Längswände bis ca.30 cm. Durch die Vielzahl von Schäden und konstruktiven Mängel an der Kirche, musste ein Gewölbeabschnitt, mit einem Traggerüst, notgesichert werden. Hierzu wurde in 10cm Abstand zum Gewölbe Schalung aufgebaut und zwischen reversible Trennlagen druckfester Bauschaum gespürt.

Bauabschnitte:
Die Sanierungsmaßname beginnt auf der Nordseite des Kirchenschiffes mit der Instandsetzung der Mauerkronen und Gewölbeflächen, Sanierung des Holzwerks im Dach sowie Kehlen und Dacheindeckung. Dazu kommt der Einbau der zweiten Ankerkette und partiellen Verfugung der Außenwände. Im Anschluss Folgt in gleicher Reihenfolge die Südseite und dann der Chor der Kirche.

Maßnahmen:
Das vorhandene Gewölbe wurde durch eine überliegende Betonkonstruktion ertüchtigt. Verwendung fand ein Leichtbeton, um die Verformungseigenschaften denen des Mauerwerks anzupassen. Zur konstruktiven Trennung der Betonbauteile vom Bestand wurde ein Kalkmörtelpolster zwischengearbeitet.