Schloss Rhoden – Dachtragwerk

Projektbeschreibung

Baubeschreibung:
Das Dachtragwerk mit Krumm-spannern ist in den Niederlanden, Belgien und Nordfrank-reich eine gängige Konstruktion, die ihre Ursprünge im Schiffsbau hat. Die Erbauer des Schlosses hatten starke Verbindungen nach Holland, so dass vermutlich Niederländische Zimmerer beim Bau maßgebend beteiligt waren. Für die Ausführung werden eigentlich krumm gewachsene Hölzer verwendet. Die Konstruktion wurde im 18. und 19. Jahrhundert repariert und durch zusätzliche Ab-stützungen ertüchtigt.

Schadensbild:
Bei ca. 70% der Rahmen waren die Füße der Krummspanner und die Enden der Mutterbalken durch früher eingedrungene Feuchtigkeit geschädigt oder zerstört. Das Problem ist, dass das Mauerwerk seitlich dicht an das Holz herangeführt war und es keine Möglichkeit zum Austrocknen gab. Ein zusätzlicher Nachteil in Rhoden ist, dass die Krummspanner nicht wie in Holland aus krumm gewachsenen Bäumen gefertigt sind, sondern aus den heimischen dicken Eichen geschweift herausgearbeitet wurden. Die Holzfasern folgen nicht der Krümmung.

Maßnahmen:
Nachdem das zerstörte, untere Stück gesund geschnitten wurde erhalten Bestands- und Neuteil einen Schlitz. In diesen wird eine Verbindungsplatte aus Furnierschichtholz eingeschoben und durch Verbindungsstifte und Schrauben in der Lage gesichert. Die Nische für den Balken bleibt offen und Luftumspült.