Schlossmauern des Landgrafenschloss Marburg

Architekt
Landesamt für Denkmalpflege Hessen Ketzerbach 10 35037 Marburg
Bauherren
Philipps Universität Marburg Dezernat IV – Gebäudemanagement und Technik Biegenstraße 10 – 12 35037 Marburg
Baujahr
13 Jhd
Bauzeit
2007 ‐ 2013
Leistungen
§ 40 Objektplanung für Ing-Bauwerke Lph 2-9
+örtliche Bauüberwachung
§ 49 Tragwerksplanung LpH 2-6
Planungsaufgabe und Objekt spezifische Umsetzung
Generalplanung
Begehungsbericht mit Prioritätenbewertung
Planung von Notsicherungsmaßnahmen

Projektbeschreibung

Das Marburger Schloss ist umgeben von Stützmauern, die das Erdreich abfangen. Diese sind der freien Witterung ausgesetzt. Um die Verkehrssicherheit an den öffentlichen Wegen im Bereich der Stützmauern zu gewährleisten und diese langfristig zu erhalten, wurden die Mauerabschnitte im Hinblick auf die Standsicherheit, Verkehrssicherheit sowie Dauerhaftigkeit untersucht werden.

Nach Instandsetzung des Großteils der südlichen Stützmauern 2009-2013 wurde ein erweiterter Begehungsbericht erstellt, um einen ersten Zustand der nördlichen Stützmauern einzuschätzen und die Verkehrssicherheit des am Mauerfuß entlang verlaufenden Fußweges abzuschätzen.

Neben der Erstellung einer Dringlichkeitsmatrix (siehe oben) wurden auch Sofortmaßnahmen zur Wahrung der Verkehrssicherheit, aber auch zu Sicherung der historischen Bausubstanz entworfen und umgesetzt.

 

Teilabschnitt Mauer Bückingsgarten (1. Bauabschnitt).
Das Gerüst konnte nicht auf dem Dach des angrenzenden Gebäudes aufgelagert werden. Deshalb wurde ein Hängegerüst entworfen. Neben den Mauwerksinstandsetzungsarbeiten wie teinaustausch, Neuverfugung und Injektion waren die Wiederherstellung der Pfeilerabdeckungen, sowie die Vernadelung der Süd-Ost- Ecke Hauptmaßnahmen dieses Bauabschnittes . Die Verfugung erfolgte mit baustellengemischtem Mörtel

 

Südliche Stützmauer (2.Bauabschnitt)

Die nachträglich errichteten Strebepfeiler hatten keinen Verband zur hohen, im Grundriss gewölbten Stützwand. Dadurch verringerten sie die Standsicherheit der Stützwand, weil die Setzungen der Strebepfeiler die Wandneigung verstärkten.

Durch eine Vernadelung der Strebepfeiler mit der Stützwand wurde die Verbundwirkung nachträglich hergestellt. Die Nadeln wurden kreuzweise über die Höhe verteilt eingebaut. Die Standsicherheit konnte durch diese Maßnahme deutlich erhöht werden. Die Mauerwerksinstand- setzung zur Wieder- herstellung der Verkehrs- und Dauerhaftigkeit wurde analog der im 1. Bauabschnitt durchgeführt

 

Lückenschluss (3.Bauabschnitt)

Die Standsicherheit gegen Kippen der ca. 8.5 m hohen Stützmauer wurde durch einen „Betonrucksack“ am Wandkopf sowie Erdnägel im oberen Wandabschnitt verbessert. Neben diesen nicht sichtbaren Elementen musste der innere Verbund des Mauerwerks durch Strumpfnadeln ertüchtigt werden. Die Verfugung erfolgte mit baustellengemischtem Mörtel.