- Architekt
- Architekturbüro Johannes Hug, Darmstadt
- Bauherren
- Land Hessen vertreten durch Hessisches Immobilienmanagement
- Baujahr
- 16. Jhd.
- Bauzeit
- 2010 ‐ 2013
- Leistungen
- HOAI Objektplanung (§ 15), LP: 2-8
HOAI Tragwerksplanung (§64), LP: 3-6 - Planungsaufgabe und Objekt spezifische Umsetzung
- ingenieurtechnisches Gutachten
konstruktive Bestandsaufnahme
konstruktive Schadensaufnahme
Fachbauleitung / ingenieurtechn. Kontr. - Besonderheiten
- Sofortmaßnahmen: 740 m²
Projektbeschreibung
Baubeschreibung
Die Ursprünge des Schlosses Lichtenberg gehen auf eine mittelalterliche Burganlage aus dem 12. Jahrhundert der Grafen Katzenelenbogen zurück. Im 16.Jahrhundert erfolgte der Ausbau zum Schloss. Zur Anlage des Schlosses Lichtenberg gehört ein System von äußeren und inneren Ringmauern sowie weiteren Wehr- und Stützmauern. Sie sind / waren zum Teil Gebäudeaußenwände. Ein Großteil der Mauern hat eine statische Funktion als Stützmauer zur Sicherung eines Geländesprungs.
Planungsleistungen
Für sämtliche Mauern haben wir ein Kurzgutachten erstellt. Nach Einführung eines Orientierungssystems und örtlichen Begehungen wurde für jeden Abschnitt der ca. 800 m langen und bis zu 12 m hohen Stützmauern eine Bewertung vorgenommen. Im Ergebnis erhielt der Bauherr eine Unterlage, aus dieser mit Hilfe einer Ampelkartierung hinsichtlich der Dringlichkeit und Kostenschätzung eine langfristige Finanzierungsplanung möglich war. Die Mauern wiesen bereichsweise eine verminderte äußere Standsicherheit (Kippgefahr) und eine lokale verminderte innere Standsicherheit (Schalenausbrüche) auf. Einige Bereiche mussten notgesichert (z.B. Stützmauer an der einzigen Zufahrt) oder gesperrt werden.
Schadensbilder
Im Anschluss an unser Kurzgutachten Im Frühjahr 2011 kam es –in einem glücklicherweise vorher abgesperrten Bereich- zu einem Teileinsturz durch Verlust der inneren Standsicherheit.
Instandsetzungskonzept Sofortmaßnahmen
Bereiche die erst in späteren Maßnahmen berücksichtigt werden sollen wurden abgesperrt oder durch Notabstützungen gesichert. In den Bereichen der Sofortmaßnahmen mussten Teileinstürze oder zu stark geschädigte Bereiche neu aufgemauert werden. Maßnahmen zur Verbesserung der inneren Standsicherheit waren der Einbau von Nadeln und bereichsweise Injektion. Die äußere Standsicherheit wurde durch den Einbau von Ankern (Erhöhung des Bauteilwiderstandes) oder durch Verringerung der Anschüttungshöhe (Verminderung der Belastung) wieder hergestellt. Die Dauerhaftigkeit wurde u.a. durch bergseitige Wasserführung und Verwendung von Drainagemörtel verbessert.