Wallgrabenmauern Schloss Spangenberg

Instandsetzung

Architekt
Architekturbüro Spitze, Spangenberg
Bauherren
Hessisches Immobilienmanagement
Baujahr
15. & 16. Jhd.
Bauzeit
2007 ‐ 2013
Leistungen
HOAI Objektplanung (§ 15), LP: 2-8
HOAI Tragwerksplanung (§64), LP: 2-6
Planungsaufgabe und Objekt spezifische Umsetzung
konstruktive Bestandsaufnahme
konstruktive Schadensaufnahme
Generalplaner
Bauüberwachung
Fachbauleitung / ingenieurtechn. Kontr.
Besonderheiten
Betreute Fremdleistungen: Baugrunderkundungen, Archäologie, Kampfmittel-sondierung, Baustoff-untersuchungen/-prüfungen

Projektbeschreibung

Baubeschreibung
Die Wallgrabenmauern gehören zur Gesamtanlage des Schlosses in Spangenberg. Die Schlossgebäude werden als Restaurant und Hotel genutzt.
Das Schloss und die Wallgrabenmauern wurden über die Jahrhunderte immer wieder erweitert und umgebaut.
Die Wallmauern stützen Geländesprünge bis zu 11 m Höhe.

Bestands- und Schadensaufnahme
Die Mauern hatten bereichsweise eine verminderte äußere Standsicherheit (Kippgefahr) und eine lokale verminderte innere Standsicherheit (Schalenausbrüche).
Seit 1990 wurden weite Bereiche durch Holz- und Stahlgerüstabstützungen notgesichert.In einzelnen Abschnitten ist es zu Ausbrüchen gekommen. Durch eigene Bestands- und Schadens-
aufnahmen wurde der Mauerwerkszustand in Ansicht und Tiefe festgestellt und in Plänen dargestellt. Schadensursache für den Verlust der inneren Standsicherheit war im Wesentlichen eingedrungenes Wasser.

Instandsetzungskonzept
Die Ertüchtigung zu einer ausreichenden äußeren Standsicherheit gegenüber Kippen wurde durch Anker, die in den tieferstehenden Fels bzw. in die Schlossfundamente geführt werden, gewährleistet.
Unser spezielles Nachweisverfahren, welches die Resttragfähigkeit des Bestandes berücksichtigt, führte zu einer vergleichsweise geringen Anzahl von Ankern. Diese wurden als Strumpfanker ausgeführt. Deren Wirksamkeit wurde über Ausziehversuche überprüft. Strumpfanker bieten den Vorteil, dass das Injektionsgut im zerklüften Mauerwerk und Fels nicht unkontrolliert wegfließt.
Die Schadensursache für Schalenausbrüche wurde über eine Tonabdichtung vermindert. Um trotzdem einen Wasseraustritt zu ermöglichen, wurde die Verfugung mit Drainagemörtel (NHL) im Trockenspritzverfahren verwendet. Ausbauchungen wurden über Nadeln gesichert.

Baustelleneinrichtung und örtliche Gegebenheiten
Bei der Ausführung der Maßnahme lag ein besonderes Augenmerk auf der Baustelleneinrichtung.
Durch die Geographie und Bebauung der Burganlage standen nur kleine Baustelleneinrichtungsflächen zur Verfügung, die nur bedingt mit Fahrzeugen angefahren werden konnten. Insbesondere der Wallgraben zwischen den Mauern musste händisch bzw. per Kran angedient werden.

Eine sogfältige Planung der Leistungen, Baustellen-einrichtungsflächen und Bauabschnitte zahlte sich in der Ausführungsphase aus.
Weiterhin galt es den Hotel- und Restaurantbetrieb so wenig wie möglich zu beeinträchtigen.